Klassensieger Patrick Hagenaars berichtet von der 1. Reither Kogel Trophy, die er – obwohl Bergzeitrennen nicht zu seinen Lieblingsdisziplinen zählen – doch sehr genossen hat.

Patrick Hagenaars:

Lang ist es her, dass ich meinen letzten Rennbericht geschrieben habe – weil es eben keine Rennen gegeben hat. Am Wochnende war es dann wieder soweitit – das erste Saisonrennen hat stattgefunden: Ein Bergrennen in Reith im Alpbachtal, mit Einzelstart. 250 Starter (maximal zulässige Teilnehmerzahl) sind im 1-Minuten-Abstand für de 6,4km mit 560hm gestartet.

Kurz und Intensiv … buuuh – das, was ich eigentlich gar nicht so gerne mag. 20 Minuten Vollgas, am letzten Kilometer hob ich die Sterne gesehen. Gereicht hat es für Platz 18 in der Gesamtwertung. Platz 18 unter den Elitefahrern ist eh nicht so übel, oder? In meiner Wertungsklasse (M-30) bin ich schlussendlich ganz oben gestanden – Platz 1!

Meine Leistungswerte waren ein bisschen unter dem, was ich gerne geschafft hätte. Naja, ich werde auch nicht jünger, die Spritzigkeit ist nicht mehr so gegeben wie vor 10 Jahren. Mit Sicherzeit müsste ich außerdem spezifisch für die kurzen & intensiven Belastungen trainieren – das ist aber nicht gerade meine Lieblingsdisziplin, men Fokus liegt klar auf den langen (+4 Stunden) Belastungen.

Jep – die Reither Kogel Trophy war das erste Radrennen. Weitere folgen eher „spärlich“. Die gewohnten Radmarathons mit Tausenden von Startern finden heuer nicht statt. Das ist so zu akzeptiern, denn zur Zeit haben wir andere Sorgen und jeder Einzelne sollte seinen Beitrag dazu leisten und mit Köpfchen jede Ansteckung mit Corona versuchen zu vermeiden.

Die Reither Kogel Trophy war eine sehr gelungene Veranstaltung – bei diesen erfordernden Auflagen. Hut ab!

 

Zur Person:

Patrick Hagenaars hatte breits als 13- Jähriger ein festes Ziel vor Augen – er wollte als Sportler ganz nach oben. Bis 2003 gehörte er dem ÖSV B-Kader der Nordischen Kombination an – 2003 der Unfall. Dabei musste ihm der linke Oberarm amputiert werden. Sein Kindheitstraum war schlagartig ausgeträumt.

2011 konnte er den sportlichen Ehrgeiz wieder wecken! 2013 dann so richtig: er begann mit konsequentem Training und absolvierte erste Wettkämpfe auf dem Rennrad. Seitdem steht er jedes Jahr an zahlreichen Radmarathons der Amateur-Radsportler, sowie teilweise auch bei Rennen im Behindertenradsport, am Start.

Seine Highlights für 2020? Die meisten Sportler heften ihre Ziele, an Platzierungen/Zeiten an. Sehr gut und sicher nicht falsch. Aber Patrick jedoch will nicht davon abhängig sein ob ihn eine Platzierung auf der Ergebnisliste oder die Rennzeit zufrieden stellt. Sein Fokus liegt mehr in der Verbesserung seiner physischen und psychischen Leistungsfähigkeit. Es reizt und motiviert ihn, zu wissen, dass noch mehr gehen könnte. Darauf richtet er sein Training aus – mit einer guten Trainings-Struktur welche durch Gefühl, aber auch durch Fakten, (also doch so manche Zahlen) gesteuert wird.